Stress heute
Stress ist heute eine der häufigsten Krankheitsursachen in der Arbeitswelt in den entwickelten Ländern. Im Vergleich zu dem vor 1–2 Generationen ist unser Lebensrhythmus beträchtlich schneller, intensiver und anspruchsvoller geworden. Der Fortschritt, wovon wir durch die technischen und technologischen Entwicklungen der letzten 50 Jahren profitieren dürfen, zeigt nun seine Kehrseite. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft Stress als eine der grössten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts ein. Burnout, Depressionen, Schlafstörungen, psychosomatische Erkrankungen sind dessen Konsequenzen.
Aber Stress gleicht nicht per se einem Problem. Der Mensch ist von Natur aus fähig Phasen von hohem physischem und psychischem Druck auszuhalten. Auch wenn die hohe Belastung über eine längere Zeit andauert, ist sie nicht gleich krankmachend. Stress wird in der Regel gleich als etwas Negatives betrachtet – zu Unrecht: Er kann unser Potenzial freisetzen, unsere maximale Leistungs-fähigkeit fördern, unsere Aufmerksamkeit erhöhen, uns dazu führen, Grossartiges zu gestalten. Und das Ganze ohne unseren Körper zu schaden. In diesem Fall redet man von positivem Stress, oder Eustress. Die Balance erreicht man mit dem richtigen Mass an Stress – dann ist man am meisten produktiv, konzentriert, motiviert und voller Energie.
Stress wird in der Regel problematisch, wenn der Mensch sich nicht dessen bewusst ist und ihn auf Dauer nicht bewältigt, was zu einer Dysbalance mit entsprechenden körperlichen Symptomen führt. Den Menschen fehlt oft die nötige Zeit für Entspannung und Erholung. Auf die Dauer verliert der Organismus die Fähigkeit sich selbst zu regulieren und kann nicht mehr zur Ruhe kehren, auch wenn keine grosse Belastung mehr vorliegt. Daraus resultiert: verspannte Muskeln, erhöhter Blutdruck, endlose Gedankenkreisen. Wenn die körperliche und psychische Stressreaktion andauert, kommt es zu Folgeschäden wie Herz-Kreislauf-Problemen, Blutzuckeranstieg, Erschöpfung. Im Extremfall kommt es zum Burnout.
Stress ist ein manchmal subtiler, manchmal lauter Botschafter. Mit Integral Coaching lernt der Klient auf seinen Körper zuhören, seine Grenzen wahrnehmen und zu erkennen sowie Lösungen zu erarbeiten, die zu Veränderung führen. Das Ziel eines solchen Coachingprozesses ist es grundsätzlich, den Klienten zu motivieren und zu unterstützen, eine Balance zwischen Anspannung und Entspannung zu finden.
Text von: Tanya Loringett